Alkoholverbot in der Innenstadt? Geht's noch?Seit etwa 2 Monaten beschäftigen wir uns mit dem Alkoholverbot in der Innenstadt. Wir finden das geht gar nicht und haben deshalb die Kampagne "Duisburg.Schön.Trinken" ins Leben gerufen.
Das Alkoholverbot soll die Ärmsten der Armen aus dem Stadtbild verdrängen
Mittlerweile geben es die Vorreiter des Alkoholverbots offen zu, dass sie die kleine Trinkerszene aus der Innenstadt vertreiben will. Wir sagen, dass das unmenschlich ist. Diese Menschen brauchen Hilfe und haben die selben Rechte, wie jeder andere Mensch auch. Es kann nicht sein, dass Menschen, die sowieso schon vom Leben gezeichnet sind, nun kriminalisiert werden sollen, weil ihr Anblick den wohlhabenden der Gesellschaft vor Augen führt, dass in Duisburg eben nicht nur heile Welt herrscht. Nur weil die Gegenwart dieser Leute anderen eventuell unangenehm ist, berechtigt das die Stadt nicht diese zu vertreiben. Was soziale Hilfsmaßnahmen angeht, haben sich SPD und CDU in der Vergangenheit geweigert, Geld dafür auszugeben. Außerdem sollte es den Betroffenen überlassen sein, ob sie an ihrer Situation überhaupt etwas ändern möchten.
Es betrifft uns Alle
Mit dem Alkoholverbot werden die Rechte aller beschnitten, da das Alkoholverbot für alle gilt. Das Recht wird auch für die beschnitten, die das Recht nicht in Anspruch nehmen. Es hat im Ruhrpott aber lange Tradition, auf dem Weg oder an der frischen Luft alkoholische Getränke zu verzehren, auch und gerade in der Innenstadt. Wer kennt und schätzt es nicht, das gute alte Wegbier? Viele Menschen trinken in der Innenstadt aus Genuß Alkohol und werden dies unter dem Alkoholverbot nicht mehr tun können. Es kann schon teuer werden, auf dem Weg zu einer Party ein Bier zu trinken, oder auf der Königstr. das Feierabendbier zu genießen. Kneipen sind von dem Verbot ausgeschlossen. Aber einerseits ist es einfach etwas anderes und andererseits haben viele Menschen in Duisburg einfach nicht mehr das Geld, um in Kneipen zu gehen.
Augenwischerei
Schon mit der Diskussion um ein Outlet-Center auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände schaden SPD und CDU der Innenstadt. Niemand wird mehr investieren, wenn sie/er nicht weiss, ob nicht bald schon, die ohnehin unterdurchschnittlichen Besucherzahlen der Innenstadt massiv einbrechen, weil die Menschen lieber in das Outlet-Center gehen. Durch die Verdrängung von einer kleinen Personengruppe wird die Innenstadt nicht so sehr attraktiv, dass die Menschen dorthin statt ins Outletcenter gehen. Wir wenden uns auch gegen das Outletcenter, da das ein Ausverkauf der Innenstadt bedeutet. Die Innenstadt bleibt aber attraktiv, wenn Menschen ihre Freizeit dort gestalten können - auch mit einem Weg- oder Feierabendbier, einem Wein oder Sekt oder was auch immer.
Die Stadt hat kein Konzept für eine zukunftsfähige Innenstadt.
Schon die Verbindung von Königsstraße und Innenhafen ist kläglich gescheitert, anstatt weiter an einem integrierten Konzept zu arbeiten will die Stadt das Zentrum noch weiter auseinander reißen und verbietet gleich noch den Alkoholkonsum auf der Königsstraße. Ein Rundumschlag der dem Einzelhandel speziell auf der Königsstraße in den Rücken fällt.
Wir bleiben dabei: DUISBURG.SCHÖN.TRINKEN - Gegen das Alkoholverbot in der Innenstadt